Grundlage einer jeden Seite ist nun mal sie selber. Welch eine Weisheit. Sie besteht vor allem aus dem Textinhalt, den der Seitencoder in Perfektion seiner eigenen Muttersprache in die Tastatur geklimpert hatte. Mal leicht rot werden. Ich hoffe, meinem Seitencoder ist das halbwegs gelungen. Dieser Text sollte vernünftig sein, thematisch etwas aussagen und für die meisten Leser einen Sinn ergeben. Uff.
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Aber auch Internetseiten leben nicht alleine vom Text. Zur Auflockerung setzten die Seitencoder schon damals Zeichnungen, Bilder und Fotos ein. Diese durften nicht zu groß sein, weil die Bandbreite zum Internet beim Leser begrenzt war. Er wollte nicht voller Verzweiflung eine Tasse Kaffee trinken, eh die Seite komplett bei ihm ankam. Sehr beliebt waren vor allem Gif-Bilder. Sie waren schön klein in der Datengröße. Es fehlte Ihnen zwar ein wenig an Farbvielfalt, dafür konnten sie kleine Bilderfolgen wiedergeben. Somit kam ein wenig "Leben" in die starren Seiten hinein. Manchmal auch sehr viel Leben. |
Der nächste Schritt ist die Gestaltung. Um den Text und die Bilder möglichst angemessen zu präsentieren, muss der Seitencoder sie noch richtig gestalten. Wie groß sollen die Bilder ausgegeben werden, welche Schriftart benutzt der Text, braucht er noch etwas Farbe und welche. Dafür stand schon damals das Cascading Style Sheets, kurz CSS, zur Verfügung. Es sind Anweisungstexte die dem vorhandenen Inhalt hinzugefügt werden. Mit ihnen beeinflusst der Seitencoder direkt das Aussehen von Texten und Bilder für die Anzeige im Browser.
Der letzte Schritt führt das Ganze zu einer Seite zusammen. Diese Aufgabe übernimmt die Hypertext Markup Language, kurz HTML. Sie sorgt dafür, dass ich als Seite für den Browser lesbar bin. Damit weiß er, was ist Text, was eine Formatierung und was eine Gestaltung, an welcher Stelle steht welches Bild, wo ist es abgelegt, wo steht eine Verlinkung und zu welcher Seite führt sie. Selbst kleinste Fehler können zu ungewollten kuriosen Ergebnissen führen, die der Seitencoder dann in mühevoller Kleinarbeit berichtigen darf.
Beispiel für eine Zwischenüberschrift |
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< | h2 | style = | "color: Violet;" | > | Beispiel für eine Zwischenüberschrift | < | /h2 | > |
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1 | HTML | öffnet eine Formatierungsangabe | ||||||
2 | HTML | bestimmt, dass jetzt eine Überschrift 2. Ordnung folgt | ||||||
3 | HTML | kündigt eine Gestaltung zur Formatierung an | ||||||
4 | CSS | gestaltet die Formatierung mit Violett als Textfarbe | ||||||
5 | HTML | schließt die Formatierungsangabe | ||||||
6 | Text | Text mit der Umschreibung für den Buchstaben ü | ||||||
7 | HTML | öffnet eine Formatierungsangabe | ||||||
8 | HTML | kennzeichnet das Ende der Formatierung Überschrift 2. Ordnung | ||||||
9 | HTML | schließt die Formatierungsangabe |
Damals gab es auch noch das Problem mit den Sonderzeichen, im Deutschen zum Beispiel ä, ö, ü und so weiter. Der übliche Standardländercode Englisch kannte diese Zeichen nicht und stellte für sie etwas ganz anderes dar. Das führte zu falschen Zeichen bzw. Zeichenketten bei der Ausgabe der Seite. Nun hätte der Seitencoder den Ländercode auf Deutsch umstellen können. Das verstand aber nicht jeder Browser dieser Zeit. Deshalb ließen die Meisten den Ländercode beim Standard Englisch und nutzten lieber für solche Sonderzeichen die HTML-Umschreibung. Der Weg war sicherer für die korrekte Anzeige des Textes. Leider war der Textinhalt im Editor danach kaum noch lesbar. Heute ist dieser Schritt mit den Sonderzeichen nicht mehr notwendig. Manches wird eben doch besser.
Umschreibung von Sonderzeichen im HTML |
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Deutsche Umlaute |
Leerzeichen |
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ä = ä ö = ö ü = ü ß = ß |
Ä = Ä Ö = Ö Ü = Ü |
Leerzeichen = |
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Wenn in einer HTML-Seite mehrere Leerzeichen hintereinanderstehen, gibt der Browser immer nur ein Leerzeichen aus. Sollte der Seitencoder mal für eine größere Lücke im Text mehrere Leerzeichen hintereinander benötigen, kann er sich durch diese HTML-Umschreibung helfen. Weil so angegebene Zeichen der Browser immer darstellt. | |||
Natürlich konnte er sich auch ein Programm zur Webseitengestaltung kaufen. Einige Textverarbeitungsprogramme waren sogar schon in der Lage Texte direkt als HTML-Seite zu speichern oder brachten dafür ein eigenes Programm mit. Solch ein Programm konnte auch einem gekauften Browser beiliegen. Der Seitencoder konnte sich nun auf den Text konzentrieren, nahm dafür große Einschränkungen in der Gestaltung seiner Seite in Kauf. Die Möglichkeiten dieser Programme waren noch sehr begrenzt und für Fehler anfällig. Diese Fehler durfte dann der Seitencoder per Hand einzeln beseitigen.
Als Ergebnis kamen solche grauen Mäuse mit bunten Farbtupfern heraus, wie ich eine bin, oder auch mal grelle überdrehte blinkende Seiten. Ich hoffe mein Seitencoder hat den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden. Es gab zwar schon damals Empfehlungen für die Gestaltungen solch einer Seite. Letztendlich gemacht hat jeder Seitencoder dennoch was Ihm gefiel und das Resultat musste ja auch nicht jedem Leser gefallen.